Das beste Live-Bloggen beginnt schon, bevor es überhaupt beginnt – aber wie soll das ohne Zeitmaschine gehen? Ganz einfach: dank der Teaser-Phase nimmt der Live-Blog schon mal Schwung auf und erzeugt ReichweiteDafür braucht man noch nicht einmal eine blinkende Zeitmaschine, sondern es reicht die Überlegung, wie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Events aussehen sollen – und welche Informationen jeweils die wichtigsten sind.

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Vergangenheit

Für die Reise in die Vergangenheit muss man gar nicht bis in die Steinzeit – bis in die Zeit des letzten Events reicht schon. Am meisten lohnen sich hier diese Vorüberlegungen:

  • Ist dieses Event das Erste seiner Art oder hatte es schon Vorläufer? Steht es in einer bestimmten Reihe von Veranstaltungen, hat es den Auftakt dafür geliefert oder findet es als Ausnahme statt (z.B. eine Jubiläums-Feier)?
  • Gab es ein besonderes Thema bei der letzten Veranstaltung dieser Art? Lohnt eine Zusammenfassung der erzielten Ergebnisse oder gibt es diese sogar schon?
  • Hat sich das letzte Event durch besondere Ereignisse ausgezeichnet? Welche Vorträge und Teile des vorherigen Rahmenprogramms sollten nicht vergessen werden?
  • Gibt es schöne Bilder vom letzten Event, aus denen man eine Collage zaubern kann?

Am leichtesten sind Teaser-Posts natürlich, wenn die Konferenz schon Vorläufer hat. Oft gibt es dann Videos, die eine Konferenz oder Tagung noch mal abschließend zusammenfassen, oder es existieren Artikel, die diese Veranstaltung bereits aufbereitet haben. All das lässt sich perfekt als Eröffnung fürs neue Jahr in den Blog schieben – und macht neugierig auf das, was in diesem Jahr kommen wird. Vor allem Ergebnisse, besondere Gäste oder Ereignisse oder Zitate aus der letzten Veranstaltung sorgen dafür, dass die neue gleich in einem noch viel besserem Licht erstrahlt und neugierig auf das Kommende macht – hier gehen so die Aufbereitung des letzten und die Vorbereitung des neuen Events Hand in Hand. Und vor allem sorgt es für eines: die perfekte Einordnung des neuen Events in die Timeline der bisher wichtigen Veranstaltungen.

Gegenwart

Der nächste Halt unserer Zeitreise – die Gegenwart. Denn auch dort wartet eine Fülle an Material, die perfekt für den Live-Blog ist. Am sinnvollsten sind hier diese Überlegungen:

  • Sind bestimmte Termine im Vorfeld der Veranstaltung wichtig? Gibt es Anmeldefristen, Frühbucher-Rabatte, Deadlines? 
  • Gibt es Online-Artikel zu Themen des Events, die eingebunden werden können? Oder Videos zu Experten, die bestimmte Hintergründe erklären oder Einblick in ihre Arbeit geben?
  • Auch ein Blick auf die sozialen Netzwerke lohnt: Existieren hier schon erste Posts, die man sinnvoll einbinden kann?
  • Findet die Konferenz an einem bestimmten Ort oder einer bestimmten Location statt – und lohnt sich hier ein Post, der schon mal neugierig auf diesen Ort macht?
  • Stichwort Selbstdarstellung: auch der Veranstalter darf hier mal zu Wort kommen – gibt es Image-Videos oder ähnliches, mit denen sich der Veranstalter von seiner besten Seite zeigen kann?

Was ist im Moment für das Event am wichtigsten? Mit dieser Frage im Hinterkopf kann man die Gegenwart des Events gut für den Teaser-Blog ausschöpfen. Der Live-Blog kann im Vorfeld eine gute Möglichkeit sein, auf bestimmte Termine hinzuweisen. Auch die schlichte Erinnerung, sich bald anzumelden, bringt das Event wieder ins Gedächtnis und sorgt dadurch oft für mehr Teilnehmer:innen. Insgesamt ist es hier gut, genau beim Veranstalter nachzufragen, welche Termine ihm im Vorfeld wichtig sind – und welche er unter Umständen nach dem Event oder schon vor Beginn wieder entfernt haben will (beispielsweise den Link zu der dann ja nicht mehr möglichen Anmeldung).

Außerdem lohnt beim Teaser-Blog der Blick aufs Umfeld: Er bietet nicht nur eine gute Gelegenheit, einen ersten Blick in die sozialen Netzwerke zu werfen und passende Posts zu suchen, sondern auch Online-Artikel und Videos, die das Thema des Events ausführen, Hintergrundwissen liefern oder besondere Aspekte beleuchten. Auch ein Stück Selbstdarstellung darf hier mal sein: Image-Videos und ähnliches, die ein paar Infos zum Veranstalter liefern, finden hier einen guten Platz. Außerdem darf alles gebracht, was die Veranstaltung ausmachen wird – die Event-Location, die Stadt, in der alles stattfindet, interessante Fakten rundherum, etc. Was einen dann schon in Richtung Zukunft führt…

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Zukunft

Nach Vergangenheit und Gegenwart geht es zurück in die Zukunft – und hier wird der Blog natürlich besonders spannend. Folgende Überlegungen lohnen hier am meisten:

  • Was ist dieses Mal Besonderes für das Event geplant? Welche besonderen Gäste. Vorträge, Workshops – kurzum Highlights – kann man schon mal anteasern?
  • Gibt es bestimmte Pläne für das kommende Event (z.B. eine Preisverleihung), die es besonders machen?

Wie auch bei einem guten Trailer gilt: Teasern, nicht spoilern. Die Leser:innen sollen neugierig auf das Event werden, aber natürlich darf man noch nicht zu viel verraten – die Gäste sollen alles ja selbst noch erleben. Darum hier unbedingt bei den Auftraggebern oder Veranstaltern nachfragen, ob bestimmte Pläne für das Event (z.B. die Gewinner von Preisen, eine ungewöhnliche Abendveranstaltung) überhaupt schon verraten werden dürfen – damit die Überraschungen wirklich Überraschungen bleiben. Solange man das befolgt, wird der Teaser-Teil des Blogs ein großartiger Blick in die Zukunft, der den Gästen das Event schon schmackhaft machen kann – und wunderbar ins tatsächliche Event überleiten kann. 

Time flies... was noch bei der Zeitplanung der Teaserphase wichtig ist

Nach all diesen Zeitreisen sollte man aber in jedem Fall eines beachten: Zeit spielt hier noch eine weitere wichtige Rolle. Denn Teaser-Posts machen das ganze Geschehen im Vorfeld nur dann spannend, wenn sie zeitlich gut verteilt werden. Also darauf achten, dass sie mit angemessenen Abständen eingestellt werden – also weder alle auf einmal in der Nacht vor dem Event noch mit monatelangem Abstand posten. Nicht zuletzt für die SEO spielt es eine wichtige Rolle, wenn ein Event regelmäßig auftaucht. Mit einer guten zeitlichen Abfolge sind diese Posts dann nicht nur besonders Leser-freundlich, sondern auch perfekt für die SEO-Optimierung.

Noch eine Frage ist wichtig in der Zeit-Planung: Wer hat Zeit, sich um die Teaser-Posts zu kümmern? Wenn es intern keine redaktionellen Kapazitäten dafür gibt, stellt storytile gerne eine/n Journalist:in, der/ die sich darum kümmert - immer in Absprache und auf Anweisung der Auftraggeber natürlich. Das erspart eine Menge Zeit - die man dann ganz praktisch in die Planung des Events investieren kann.

Stellt sich noch eine leidige, aber wichtige Frage: wie viele Posts sollen im Vorfeld des Events schon auf dem Blog stehen? Prinzipiell gilt: Weniger als drei sollten es auf keinen Fall sein – und wenn es genau drei sind, kann man sich hinsichtlich ihrer Inhalte gut an Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft orientieren. Besser sind allerdings wenigstens fünf Posts, alles darüber gehört schon zur Kür. In jedem Fall sollten die Posts eine sinnvolle Reihenfolge, vor allem in ihrem zeitlichen Ablauf bilden (also keinen Rückblick vor dem Ausblick geben), damit der Leser die Timeline klar nachvollziehen kann – und keine Zeitmaschine zum Verständnis braucht.

 

Geschrieben von Dr. Diana Mantel  am 10.7.2018

Dr. Diana Mantel

Dr. Diana Mantel arbeitet als Head of Live Content bei storytile und reist als Eventastronautin von Veranstaltung zu Veranstaltung. Sie kümmert sich neben dem Liveblogging auf Events aller Art auch um sämtliche Themen rund um Blogging, Content, Hybrid-Events und Co.